Vignettenforschung geht nach Afrika

Die Innsbrucker Vignettenforschungsgruppe (IVR) hat die Entwicklung eines Vignettenforschungsnetzwerks auf dem afrikanischen Kontinent angeregt.

Das Netzwerk „Vignettenforschung im südlichen Afrika” (VISA) wurde vor kurzem an der Abteilung für Pädagogische Psychologie der Universität Pretoria gegründet. Ermutigt durch die enormen Möglichkeiten, die die Vignettenforschung bietet, möchte dieses Netzwerk den Dialog zwischen Sozialwissenschaftler*innen eröffnen, um neue Erkenntnisse über pädagogische und psychologische Phänomene in Afrika zu gewinnen.

„Die Vignettenforschung umarmt die Vielfalt, erfasst die Komplexität und überwindet die Distanz zwischen den Forscher*innen und ihren Teilnehmer*innen”, sagt Prof. Irma Eloff, welche die VISA-Gruppe leitet. „Wir sind begeistert von ihrem transformativen Potenzial”.

In den letzten zehn Jahren haben Prof. Michael Schratz und PD. Johanna Schwarz zusammen mit Kolleg*innen und Mitforschenden an der Universität Innsbruck die IVR-Methodik als innovative, empirische Forschungsmethodik etabliert, die eine erfahrungsorientierte Erforschung von Lernphänomenen in den Vordergrund stellt.

Mehrere südafrikanische Studierende können den kontextbezogenen Nutzen der Vignettenforschung im afrikanischen Kontext bestätigen.

Megan Swart, eine Masterstudentin in Pretoria, verwendet Vignetten in ihrer Studie über das Phänomen der „Hoffnung” bei jungen Studierendenvertreter*innen in Zeiten der Not. Beim jüngsten Webinar für Postgraduierte an der Abteilung für Pädagogische Psychologie erhielt sie für ihre Vignettenstudie die Auszeichnung „Beste Methodik”.

Wietske Boon, Doktorandin im Bereich der frühkindlichen Bildung, hat vor kurzem die erste Doktorarbeit abgeschlossen, die die IVR-Methode an der Universität Pretoria verwendet. Sie untersuchte die sozial-emotionalen Erfahrungen von dreijährigen Kindern in verschiedenen Sprachumgebungen. „Diese Studie ist wegweisend für die frühkindliche Entwicklung”, heißt es in einem der Berichte ihrer externen Prüfer*innen. Wietske nahm auch als Vignettenforscherin am ersten Teach4Reach-Webinar teil. Danach schrieb sie folgenden Blog über die Erfahrungen beim Schreiben von Vignetten in einer Online-Umgebung: 'Vignetten online schreiben'.

Rosa Modiba erforscht in ihrer Doktorarbeit den Übergang von Schüler*innen der Klasse 12 in den tertiären Bildungsbereich. Sie ist begeistert von den Möglichkeiten, die die Vignettenforschung für ihre Studie bietet.

Forscher*innen und Doktorand*innen, die an einer Mitgliedschaft im VISA-Netzwerk interessiert sind, können sich hier anmelden: VISA-Netzwerk.