VignA-Award 2024 – Preisträger*innen ausgezeichnet für innovative Forschungsarbeiten
Pretoria, Oktober 2024 – Der VignA-Award 2024 würdigt herausragende wissenschaftliche Arbeiten, die innovative Ansätze in den Bereichen Pädagogik, Soziologie und gesellschaftliche Gerechtigkeit präsentieren. In diesem Jahr wurden vier außergewöhnliche Dissertationen und Masterarbeiten aus verschiedenen Disziplinen ausgezeichnet, die sowohl durch ihre wissenschaftliche Exzellenz als auch durch ihre gesellschaftliche Relevanz hervorstechen.
Preisträger*innen des VignA-Awards 2024
1. Franziska Herrmann
Schöpferische Erfahrungen von Grundschulkindern und Studierenden beim Schreiben
Franziska Herrmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Berlin, wurde für ihre Dissertation über Schöpferischen Erfahrungen von Grundschulkindern und Studierenden im Kontext von Schreibprozessen ausgezeichnet. Ihre Arbeit untersucht, wie kreative Lernprozesse im Schreiben sowohl in der Grundschule als auch in der Hochschulbildung gefördert werden können und plädiert für eine erweiterte Sicht auf Lernen als persönliche und lebensverändernde Erfahrung. Ihre Studie bietet einen tiefgreifenden Beitrag zum Bereich der Schreibdidaktik und zeigt die transformative Kraft des Schreibens als Prozess der Selbstfindung und Lebensgestaltung.
2. Andrea Mössler-Castell
Resonanz und Lernerfahrungen von Kindern in der Schule
Andrea Mössler-Castell, Lehrerin und Absolventin der Pädagogischen Hochschule Tirol, wurde für ihre Masterarbeit über die Resonanz im Lernprozess von Kindern ausgezeichnet. Sie zeigt in ihrer Arbeit, wie das Verständnis von Resonanz als fundamentale Beziehung zwischen Kindern und ihrer Lernumwelt den Lernprozess positiv beeinflusst. Ihr Fokus auf die phänomenologische Vignettenforschung bietet eine neue Perspektive auf die Lernerfahrungen von Grundschulkindern und zeigt, wie eine lehrende Beziehung, die auf Achtsamkeit und Resonanz beruht, die Lernmotivation und Lernbereitschaft von Schülerinnen und Schülern nachhaltig steigern kann.
3. Lethabo Mbatha
Teenage Pregnancy during a Pandemic and HIV: A Study of Young Mothers' Experiences
Lethabo Mbatha, Masterabsolventin der Universität Pretoria und Mitglied der Golden Key Honorary Society, wurde für ihre Masterarbeit ausgezeichnet, die sich mit den Erfahrungen von Teenager-Müttern auseinandersetzt, die während der COVID-19-Pandemie schwanger wurden und HIV-positiv sind. Ihre Studie beleuchtet die einzigartigen Herausforderungen, mit denen diese jungen Mütter in einer Zeit der Gesundheitskrise konfrontiert sind, und bietet wertvolle Einblicke in ihre Resilienz und die strukturellen Lücken im Sozial- und Gesundheitssystem. Ihre Arbeit hat das Potenzial, zukünftige politische und gesellschaftliche Interventionen zu informieren und die Unterstützung für diese vulnerable Gruppe zu verbessern.
4. Daniela Lehner
Verkörperte und relationale Onto-Epistemologien in der Friedenspädagogik
Daniela Lehner, Universitätsassistentin an der Universität Graz, wurde für ihre Dissertation ausgezeichnet, die die verkörperten und relationalen Onto-Epistemologien in der Friedenspädagogik untersucht. Sie kritisiert das Cartesianische Weltbild und das traditionelle Verständnis des autonomen Subjekts und plädiert für eine neue Perspektive auf Lernen und Bildung, die Empfindsamkeit, Fürsorge und relationale Erfahrungen in den Mittelpunkt stellt. Ihre Arbeit zeigt, wie diese interdisziplinären Perspektiven nicht nur für die Friedenspädagogik, sondern auch für die Bildung allgemein von fundamentaler Bedeutung sind, besonders in einer Welt, die von Spaltung und Konflikten geprägt ist.
5. Marc Kudlowski
Lesebereitschaft initiieren und stabilisieren durch IM-PALS
Marc Kudlowski, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität zu Köln, wurde für seine Dissertation über das innovative InterMediale PartnerLeSen (IM-PALS) ausgezeichnet. In seiner Arbeit kombiniert er Lesetandemmethoden und intermediale Lektüre, um die Leseflüssigkeit und Lesemotivation von besonders leseschwachen Schülerinnen und Schülern zu fördern. Der innovative Ansatz wurde am Beispiel des Kinderbuchs „Momo“ entwickelt und nutzt mediale Adaptionen des Textes, um die Lesekompetenz zu steigern und die Motivation zu fördern. Kudlowski zeigt, wie intermediales Lernen den Zugang zu Texten erleichtern kann, ohne dass die Komplexität des Textes eine Barriere darstellt.
Gesellschaftliche Relevanz und Innovationskraft
Die diesjährigen Preisträger*innen des VignA-Awards 2024 haben durch ihre Forschung nicht nur bedeutende wissenschaftliche Beiträge geleistet, sondern auch innovative, gesellschaftlich relevante Perspektiven und Lösungen für aktuelle Herausforderungen in den Bereichen Bildung und Sozialwissenschaften entwickelt. Ihre Arbeiten bieten neue Ansätze zur Förderung von Lesemotivation, Schreibdidaktik, Friedenspädagogik sowie zur Unterstützung von vulnerablen Gruppen in Krisenzeiten.
Die prämierten Dissertationen und Masterarbeiten zeichnen sich durch ihre innovative Methodik und gesellschaftliche Relevanz aus. Die Preisträger*innen haben nicht nur bestehende Theorien und Methoden weiterentwickelt, sondern auch neue Forschungsfelder eröffnet, die es ermöglichen, komplexe gesellschaftliche Fragestellungen auf eine tiefgreifende und praxisorientierte Weise anzugehen. Ihre Arbeiten tragen dazu bei, die Bildungslandschaft in eine inklusivere und nachhaltigere Richtung zu lenken.